Hans Kelsen

österreichisch-amerikanischer Jurist; Rechtsberater der österr. Regierung 1919-1923; entwarf die demokrat. österr. Verfassung von 1920

* 11. Oktober 1881 Prag

† 19. April 1973 Berkeley/CA

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 25/1973

vom 11. Juni 1973 , ergänzt um Meldungen bis KW 34/2020

Wirken

Hans Kelsen wurde am 11. Oktober 1881 in Prag geboren. Er studierte Rechtswissenschaft in Heidelberg bei Jellinek in Berlin und Wien (bei Prof. Strisower) und promovierte 1906 in Wien zum Dr. jur. Als Privatdozent für Staatsrecht habilitierte er sich 1911 an der Universität Wien. 1915 erhielt er dort eine außerordentliche Professur und 1919 einen Lehrstuhl für Staatsrecht, Völkerrecht und Rechtsphilosphie, den er bis 1929 innehatte. Während seiner Wiener Zeit war er weiterhin von 1919-23 noch Rechtsberater der österreichischen Regierung und wurde Schöpfer der demokratischen Verfassung Österreichs von 1920. Von 1920-29 gehörte er außerdem dem Verfassungsgerichtshof Österreichs an.

K., der 1930 als Professor für internationales Recht an die Universität Köln gegangen war, mußte Deutschland infolge seiner kompromißlosen Verfechtung der Theorie des Rechtsstaates nach 1933 wieder verlassen.

Er fand unschwer eine neue Wirkungsstätte am Institut für Internationale Studien (Institut des Hautes Etudes Internationales) in Genf (1933-40). Von 1936-1938 lehrte er gleichzeitig auch an der Deutschen Universität in Prag.

Während des Krieges wanderte ...